Der Name dieses Kartenspiels stammt aus dem Spanischen, wo „canasta“ so viel wie Korb bedeutet. Dies beschreibt ganz einfach das Behältnis, in das man die Karten für das Spiel rein legt.
Canasta Regeln & Anleitung
Seinen Ursprung hat Canasta in Montevideo (Uruguay). Von dort aus kam das Spiel nach Argentinien, dann in den 1940er Jahren in die Vereinigten Staaten. Etwas später kam es über Großbritannien auch nach Europa. Interessant ist auch, dass sich Canasta nicht einfach so beim Spielen und Herumprobieren entwickelt hat. Sondern es gab tatsächlich zwei Erfinder, die versuchten ein neues Kartenspiel zu kreieren. Der Architekt Serrato und der Rechtsanwalt Santos waren Bridge Partner und erstellten 1939 die Canasta Regeln im Jockey Club von Montevideo. Canasta war sogar so beliebt, dass es mit den beiden am weitesten verbreiteten Gesellschaftsspielen aller Zeiten – mit Monopoly und MahJong – mithalten konnte.
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Das Spiel
Canasta ist ein taktisches Kartenspiel für zwei bis sechs, am besten aber vier Spieler. Es wird mit 108 Karten, also mit zwei Blatt zu je 52 Karten und zwei Jokern. Ziel des Spieles ist, durch das Ablegen von gleichrangigen Karten so schnell wie möglich 5.000 oder gar mehr Punkte zu erzielen.
Spielvorbereitung
Vor Beginn des Spiels müssen zwei Paare gebildet werden. Jeder Spieler zieht eine Karte. Diejenigen mit den zwei höchsten Kartenwerten bilden ein Paar und die beiden anderen Spieler bilden das zweite Paar. Der Spieler mit der höchsten Karte ist im ersten Spiel Vorhand, sein rechter Nachbar mischt die Karten und teilt jedem Mitspieler elf Karten aus. Die übrigen Karten werden verdeckt als Stapel in die Tischmitte gelegt, die oberste Karte des Stapels wird aufgedeckt neben den Stapel gelegt. Sollte es sich um einen Joker, eine Zwei oder eine rote Drei handeln, wird eine weitere Karte darüber gelegt, bis eine Karte von Vier bis Ass oben erscheint.
Diese Karten bilden dann den sogenannten „Posso“, was so viel wie Haufen bedeutet. Hat ein Spieler mit seinen 11 Karten eine oder mehrere rote Dreien erhalten, muss er diese, sobald er am Zug ist, vor sich auf den Tisch legen. Daraufhin muss er Ersatzkarten aufnehmen, die der Anzahl der roten abgelegten Dreien entsprechen.
Spielbeginn
Der Spieler, der an der Reihe ist, beginnt seinen Zug damit, dass er eine Karte vom Stapel oder die oberste Karte des Ablagestapels aufnimmt. Diese Vorgehensweise ist aber nur bei dem ersten Zug jedes Spielers möglich. Hat jeder seinen ersten Zug vollendet, kann ein Spieler nur eine Karte vom Ablagestapel aufnehmen, wenn er mindestens eine Karte gleicher Art wie die oberste Karte auf dem Ablagestapel und eine wilde Karte hat oder zwei Karten gleicher Art. Diese Karten muss er dann zusammen mit der obersten Karte des Ablagestapels ablegen.
Dabei muss er aber auf die erforderliche Punktzahl der ersten Meldung achten. Für die Erstmeldung gelten bestimmte Einschränkungen, die vor dem Beginn des Spieles abgeklärt werden sollten. Zum Schluss muss der Spieler eine Karte auf den Ablagestapel ablegen und der nächste Spieler ist an der Reihe, der ebenfalls Karten melden kann, die er vor sich ablegt.
Spielablauf und Spielregeln
Es dürfen nur gleichrangige Karten gemeldet werden. Eine Meldung muss aus mindestens drei Karten bestehen. Sie muss mindestens zwei „natürliche“ Karten enthalten und höchstens drei „wilde“ Karten. Als wilde Karten gelten Joker und Zweien, natürliche Karten sind alle Karten von Vier bis Ass.
Sieben gleichrangige Karten sind ein Canasta. Sind Joker oder Zweien enthalten, so ist es ein gemischtes Canasta mit einem Wert von 300 Punkten, ein reines Canasta enthält keine Joker, keine Zweien und ist ganze 500 Punkte wert. Es darf an eigene Meldungen, sowie an die Meldungen des Partners angelegt werden, nicht aber an Meldungen des gegnerischen Paares.
Kann ein Spieler die oberste Karte des Ablagestapels mit zwei gleichrangigen Handkarten melden, darf er im Anschluss den Ablagestapel in sein Blatt mit aufnehmen. Hat einer der Spieler eine schwarze Drei oder eine wilde Karte abgelegt, so darf der darauf folgende Spieler das Paket nicht aufnehmen. Der Stapel ist gesperrt.
Canasta Punkte
Hat die eigene Partei mindestens einen Canasta gebildet, darf ein Spieler ausmachen und alle Karten in seiner Hand ausspielen. Dieser Spieler darf am Ende noch eine Karte auf den Ablagestapel ablegen, muss er aber nicht. Für das Ausmachen erhält die entsprechende Partei 100 Punkte. Kann ein Spieler ein Canasta auf der Hand bilden und alle Karten auf seiner Hand ablegen, so zählt dies als verdecktes Ausmachen. Die Partei erhält satte 200 statt 100 Punkte. Nachdem ein Spieler ausgemacht hat, ist das Kartenspiel zu Ende.
Auch für rote Dreien können die Parteien neben reinen und gemischten Canastas noch Punkte erhalten. Hat die Partei eine Erstmeldung gemacht, also Karten abgelegt, so bekommt sie für jede rote Drei 100 Punkte. Hat eine Partei alle vier der roten Dreien, so erhält sie 800 Punkte.
Zu diesen Punkten werden noch die Punkte der einzelnen Karten hinzugezählt:
Joker zählen je 50, Asse und Zweien 20, alle Karten von König bis Acht je 10 und Siebenen, Sechsen, Fünfen, Vieren und schwarze Dreien jeweils 5 Punkte.
Minuspunkte
Es gibt auch Minuspunkte in diesem Spiel, die sich aus verschiedenen Situationen ergeben:
Wenn ein Spieler den Ablagestapel aufnimmt, ohne zuvor das entsprechende Paar vorzuweisen | 50 Minuspunkte |
Wenn ein Spieler eine Karte zieht und die darunter liegende versehentlich anhebt und die Karte dadurch zu sehen ist | 50 Minuspunkte |
Wenn ein Spieler Karten ablegt, die nicht die erforderliche Punktzahl aufweisen (Karten müssen wieder auf die Hand genommen werden) | 100 Minuspunkte |
Wenn ein Spieler seinen Partner fragt, ob er ausmachen kann und dies danach nicht macht | 100 Minuspunkte |
Wenn ein Spieler eine Karte ablegt oder anlegt und zuvor keine Karte gezogen hat | 100 Minuspunkte |
Wenn ein Spieler vergessen hat die roten Dreien auszulegen | 500 Minuspunkte |
Anzahl der Spieler
Wenn man Canasta mit zwei Spielern spielt, erhält jeder Spieler 15 Karten und die Spielregeln bleiben gleich. Nur spielt hierbei jeder Spieler für sich und ohne Partner.
Spielt man mit drei Spielern, erhält jeder 13 Karten und die Spielregeln ändern sich nicht.
Sind vier Spieler am Spiel beteiligt, bekommt jeder 11 Karten und auch hier bleiben die Spielregeln gleich.
Bei fünf Spielern ändern sich die Spielregeln ein wenig. Hierbei bilden die zwei Spieler, die die höchsten Karten gezogen haben ein Team und spielen gegen die anderen drei Spieler. Bei dem dreier Team muss abwechselnd immer ein Spieler mal aussetzen. Jeder Spieler erhält zu Beginn 11 Karten.
Auch bei sechs Spielern wird das Spiel etwas abgewandelt. Hier bilden die drei Spieler mit den höchsten Karten ein Team und treten gegen die übrigen Drei an. Allerdings spielen bei jedem Einzelspiel immer nur zwei Spieler mit und der dritte setzt aus. Es ist aber auch möglich, dass alle Spieler gleichzeitig spielen, indem zweier Teams gebildet werden. Dazu werden allerdings 3 Kartenspiele benötigt und jeder Spieler erhält 11 Karten.
Spielregeln als Video
Veröffentlicht am 14. Februar 2012. Letztes Update vom 29. Dezember 2022 durch Chakoe