Die Regel berührt geführt beim Schach. Schach verfügt noch über einige Regeln bzw. Einrichtungen, durch welche der reibungslose Spielablauf garantiert werden soll. Die Schachuhr stellt bei Turnieren dabei eine Grundvoraussetzung dar.

Schach Regel berührt geführt

Berührt-geführt 1

Die Schachregel „berührt geführt“ ist eine traditionelle Regel, die besagt, dass wenn ein Spieler eine seiner Figuren berührt, er diese Figur auch bewegen muss, sofern ein legaler Zug möglich ist. Gleiches gilt für gegnerische Figuren: Wenn ein Spieler die gegnerische Figur berührt, muss er diese Figur schlagen, wenn es ein legaler Schachzug ist.

Hier ist eine detaillierte Tabelle, die die Regel „berührt geführt“ erklärt:

SituationRegelAnmerkungen
Spieler berührt eine eigene FigurMuss ziehen, wenn ein legaler Zug möglich istFalls kein legaler Zug existiert, kann der Spieler einen anderen Zug wählen.
Spieler berührt eine gegnerische FigurMuss schlagen, wenn ein legaler Zug möglich istFalls kein legaler Schlag existiert, kann der Spieler einen anderen Zug wählen oder die Berührung zurücknehmen.
Spieler berührt eine gegnerische Figur und dann eine eigene FigurMuss den Schlag ausführen, wenn dies ein legaler Zug istDer erste Kontakt legt die Absicht des Schlages fest.
Spieler berührt eine eigene Figur und zeigt einen Zug an (z.B. „ich adjustiere“)Muss die Figur nicht zwingend ziehenDie Ankündigung „j’adoube“ (ich adjustiere) oder „I adjust“ muss vor Berührung erfolgen, um die Figur lediglich zu richten.
Spieler berührt zwei eigene Figuren gleichzeitigKann zwischen den Bewegungen der Figuren wählen, falls legale Züge vorhanden sindBeabsichtigt der Spieler keinen dieser Züge, gilt die Regel „berührt – geführt“ nicht.
Spieler berührt zuerst die gegnerische Figur, dann eine eigeneDer Spieler muss, wenn möglich, die gegnerische Figur mit der eigenen schlagenDie Aufeinanderfolge von Berührungen legt die Absicht fest.
Spieler macht eine eindeutige Zugbewegung ohne BerührungZug ist nicht bindendDie Bewegung muss abgeschlossen sein und die Figur losgelassen werden, damit der Zug bindend ist.
Schiedsrichter beobachtet eine RegelverletzungKann Ermahnung aussprechen oder die Berührung ignorierenSchiedsrichter haben Ermessen bei der Durchsetzung, besonders wenn die Berührung offensichtlich versehentlich war.
Spieler kündigt eine Figurberührung anBerührung ist verbindlich, sofern legaler Zug vorhandenVorherige klare Ankündigung setzt die Regel außer Kraft. Typisch beim Schachunterricht.

Bitte beachte, dass diese Regel in informellen Partien nicht immer streng angewendet wird, während sie in Turnieren oft durchgesetzt wird, um Streitigkeiten zu vermeiden. In offiziellen Wettkämpfen gibt es spezifische Regeln dazu, die auch besagen, dass im Zweifelsfall ein Schiedsrichter hinzugezogen werden sollte, um eine Situation zu bewerten.

Schach

Diese offizielle (FR Art. 4) Regel beim Schach besagt, dass eine Figur die von einem der Spieler absichtlich berührt wurde letztlich auch gezogen werden muss. Ähnlich wie bei Fußball stellt sich hier die Frage ob es absichtliches „Handspiel“ war oder ob der Schach Spieler nur mit der Hand aus versehen an die Figur gekommen ist. Bei Turnieren entscheiden das die Schiedsrichter, bei der Partie zu zweit muss diskutiert werden.

Die Grundvoraussetzung dafür ist es beim Schach natürlich, dass sich mit der berührten Figur auch ein regel konformer Zug tätigen lässt. Diese Regel gilt jedoch auch für gegnerische Figuren. Diese müssen beim Schach im Falle der Berührung geschlagen werden, wenn sie zuvor berührt wurden. Grundvoraussetzung dafür ist beim Schach wiederum, dass der schlagende Zug auf regelkonforme Art zustande kommen kann. Wenn der Spieler beim Schach jedoch eine Spielfigur berührt, mit der kein regelkonformer Zug bewerkstelligbar ist, so kann er ohne weiteres mit einem legalen Zug fortfahren. Wenn ein Spieler beim Schach eine Spielfigur lediglich schöner auf dem Brett zurechtrücken will, dann muss er dies dem Kontrahenten ankündigen.

Die Schachregel „berührt geführt“ ist eine traditionelle Regel im Schachsport. Sie bedeutet, dass wenn ein Spieler absichtlich eine seiner Figuren berührt, er diese Figur auch bewegen muss, wenn ein legaler Zug damit möglich ist. Gleiches gilt für gegnerische Figuren – wenn eine gegnerische Figur berührt wird, muss diese geschlagen werden, sofern ein legaler Schlagzug möglich ist.

Es gibt einige Punkte, die man beachten sollte:

  1. Wenn der Spieler zunächst seine Absicht kundtut, z.B. durch die Ankündigung „j’adoube“ (französisch für „ich richte es gerade“) oder „ich adjustiere“, darf er die Figur berühren, um ihre Position auf dem Feld zu korrigieren, ohne sie bewegen zu müssen.
  2. Falls kein legaler Zug mit der berührten Figur möglich ist, ist der Spieler nicht gezwungen, diese Figur zu bewegen.
  3. Wenn ein Spieler eine Figur berührt und feststellt, dass er einen Fehler gemacht hat, kann er nicht einfach seine Berührung zurücknehmen oder eine andere Figur als Ersatz bewegen, es sei denn, der Gegner erlaubt dies.
  4. Die genaue Anwendung dieser Regel kann in informellen Spielen lockerer gehandhabt werden, besonders unter Freunden oder im Rahmen des Gelegenheitsschachs. In offiziellen Turnieren jedoch wird die Regel streng durchgesetzt.
  5. In Turnieren wird oft erwartet, dass ein Spieler einen Schiedsrichter oder Turnierleiter benachrichtigt, wenn die Regel „berührt, geführt“ verletzt wird.

Die Regel fördert eine disziplinierte Vorgehensweise und verhindert, dass Spieler unüberlegt Figuren anfassen oder ihre Intentionen nach Berührung der Figuren ändern.

Strategische Bedeutung der „Berührt geführt“-Regel im Schachspiel

Die „Berührt geführt“-Regel mag auf den ersten Blick einfach eine Verhaltensnorm sein, doch sie trägt wesentlich zur strategischen Tiefe und Disziplin im Schach bei:

  1. Durchdachte Züge: Spieler müssen ihre Züge sorgfältig überlegen, bevor sie eine Figur berühren. Ein impulsiver Griff nach einer Figur könnte einen suboptimalen oder sogar schädlichen Zug erzwingen. So fördert die Regel strategisches Denken und vermindert Hektik am Brett.
  2. Konsequenzbewusstsein: Im Bewusstsein darüber, dass jeder berührte Stein bewegt werden muss, werden Schachspieler dazu angehalten, die Konsequenzen aller möglichen Züge im Voraus zu bedenken. Dies vertieft das vorausschauende Denken, was ein Schlüsselelement der Schachstrategie ist.
  3. Fokussierung: Die Regel erfordert eine hohe Konzentration von den Spielern während der gesamten Partie. Sie können sich nicht erlauben, durch nonverbale Hinweise oder Handbewegungen ungewollte Informationen über ihre Planung preiszugeben.
  4. Reduzierung von Unklarheiten und Konflikten: Indem eindeutig festgestellt wird, dass die Berührung eines Steins einen Zug verbindlich macht, werden mögliche Missverständnisse und Konflikte um die Intention des Spielers eliminiert. Dies sorgt für ein klareres und stressfreieres Spielumfeld.
  5. Psychologische Kriegsführung: Manchmal kann der Zwang, einen angefassten Stein zu bewegen, einen Spieler nervös machen, insbesondere wenn er erkennt, dass er einen Fehler gemacht hat. Ein Gegner kann solche Momente der Schwäche erkennen und ausnutzen.
  6. Strategieanpassung: Schach ist ein dynamisches Spiel, und Spieler müssen oft ihre Strategie basierend auf den Zügen des Gegners ändern. Die „Berührt, geführt“-Regel zwingt Spieler dazu, flexibel zu bleiben und gleichzeitig entschlossen zu handeln, wenn sie sich einmal für einen Zug entschieden haben.
  7. Trainierter intuitiver Spielansatz: Mit der Zeit und Erfahrung lernen Spieler, ihren ersten Instinkt hinsichtlich der besten Züge zu vertrauen. Die Regel hilft dabei, diese Intuition zu stärken, da Spieler lernen, ihre ersten Gedanken genau zu prüfen, bevor sie handeln.

Insgesamt trägt die „Berührt, geführt“-Regel dazu bei, die Disziplin und die strategische Planung im Schach zu fördern und sorgt für ein Spiel, das sowohl von den mentalen Fähigkeiten als auch vom Benehmen der Spieler gekennzeichnet ist.

FAQ zu berührt geführt

Was genau möchten Sie über die Regel „berührt, geführt“ wissen? Hier sind einige Fragen, die häufig gestellt werden:

  1. Wo kommt die Regel „berührt geführt“ zur Anwendung?

    Diese Regel wird in offiziellen Schachturnieren und Wettkämpfen angewendet. In informellen Spielen wird sie manchmal weniger streng gehandhabt.

  2. Gilt die Regel auch, wenn ich versehentlich eine Figur berühre?

    Offiziell gilt die Regel unabhängig von der Absicht. In informellen Partien können die Spieler allerdings übereinkommen, dass versehentliche Berührungen nicht zählen.

  3. Was passiert, wenn ich eine Figur berühre, aber keinen legalen Zug damit ausführen kann?

    Wenn Sie eine Figur berühren, aber keinen legalen Zug durchführen können, dann müssen Sie diese Figur nicht ziehen und können stattdessen einen anderen legalen Zug machen.

  4. Muss ich den Zug ausführen, wenn ich die Figur nur leicht berührt habe?

    In der Regel ja, jede absichtliche Berührung einer Figur gilt als Zugverpflichtung, es sei denn, Sie geben vorher an, dass Sie die Figur nur adjustieren möchten.

  5. Kann ich die Regel umgehen, indem ich sofort „j’adoube“ sage, nachdem ich eine Figur berührt habe?

    Normalerweise soll „j’adoube“ oder „ich adjustiere“ vor der Berührung oder zumindest sofort und deutlich beim Berühren der Figur ausgesprochen werden. Ein nachträgliches Sagen wird oft nicht anerkannt, vor allem wenn es der Situation nach erscheint, dass die Ankündigung als Ausrede für eine unbeabsichtigte Berührung genutzt wird.

  6. Was geschieht, wenn ich eine meiner Figuren berühre und dann feststelle, dass ich in Schach stehe?

    Wenn ein Spieler eine seiner Figuren berührt, aber noch im Schach steht und diesem nicht mit dem Berühren der Figur entkommen kann, muss er eine andere Figur bewegen, die das Schachgebot aufhebt.

  7. Kann ich eine Figur berühren, um sie zu schlagen, dann aber einen anderen Zug machen?

    Nein, wenn Sie eine Figur berühren, die Sie schlagen könnten, müssen Sie diesen Schlagzug auch ausführen, falls er legal ist.

  8. Wie wird in Online-Schachspielen „berührt, geführt“ gehandhabt?

    Bei Online-Schach werden Züge in der Regel erst dann festgelegt, wenn der Spieler den Zug ganz ausgeführt und die Zugbestätigung (oft ein Mausklick oder das Loslassen der Maustaste) gegeben hat. Ein bloßes Anklicken einer Figur verpflichtet noch nicht zum Zug.

Die „Berührt geführt“-Regel im Schach: Ein historischer Einblick

Die „Berührt, geführt“-Regel ist wohl eine der bekanntesten Regeln im Schachspiel und eine, die einen bleibenden Eindruck auf die Spielkultur hinterlassen hat. Diese Regel, die für Klarheit und Fairness am Schachbrett sorgt, hat eine lange Geschichte und bleibt ein essenzieller Bestandteil des Spiels – sowohl im casual Freizeitspiel als auch in den Hallen des ernsthaften Wettkampfschachs.

Historische Wurzeln

Die Ursprünge der „Berührt, geführt“-Regel sind nicht genau dokumentiert, aber es ist bekannt, dass sie sich im Laufe der Jahrhunderte als fester Bestandteil des Schachspiels etabliert hat. Die Regel entstand aus der Notwendigkeit, Konflikte zwischen Spielern zu reduzieren, die aus unbeabsichtigten oder vorsätzlichen Figurenberührungen resultierten. Im 19. Jahrhundert, als Schach begann, sich als professionelle Sportart zu organisieren, wurde die Regel fest in das Regelwerk integriert, um Disziplin und Ordnung bei Turnieren zu gewährleisten.

Die Bedeutung der Regel

Die Bedeutung der „Berührt, geführt“-Regel kann nicht unterschätzt werden. Sie zwingt die Spieler, ihre Züge sorgfältig zu planen und zu überdenken, bevor sie Figuren auf dem Brett berühren. Diese Regel fördert ein methodisches Vorgehen und hilft zu vermeiden, dass Spieler aus Impulsivität handeln. Dies ist entscheidend, da Schach ein Spiel der Strategie und Taktik ist, in dem jeder Zug zu langfristigen Konsequenzen führen kann.

Disziplin und Höflichkeit

Neben der technischen Funktion ist „Berührt, geführt“ auch ein Zeichen von Disziplin und Höflichkeit am Schachbrett. Indem die Spieler die Regel befolgen, zeigen sie einen gegenseitigen Respekt vor dem Spiel und dem Gegner.

Ausnahmen und Anpassungen

„Berührt, geführt“ hat natürlich auch seine Ausnahmen. So wird meist akzeptiert, dass ein Spieler eine Figur zum Zweck der Adjustierung (also der kleinen Korrektur der Position einer Figur auf ihrem Feld) berühren darf, wenn er dies klar kommuniziert – zum Beispiel durch ein zuvor ausgesprochenes „ich adjustiere“ oder im internationalen Kontext „j’adoube“.

Moderne Herausforderungen

Mit dem Aufkommen des Online-Schachs hat die „Berührt, geführt“-Regel eine andere Dimension bekommen. Da die physische Berührung der Figuren wegfällt, wird die Regel digital anders umgesetzt. Online wird ein Zug erst dann als ausgeführt betrachtet, wenn er vollständig auf dem Bildschirm ausgeführt und bestätigt wurde.

Fazit

Die „Berührt, geführt“-Regel spiegelt den Geist des Schachs wider: Ein Spiel, das durch Jahrhunderte von Traditionen geprägt ist und immer noch Spieler auf der ganzen Welt fasziniert. Sie ist ein Paradebeispiel dafür, wie aus simplen Spielregeln ein hochkomplexes System von Ehre, Respekt und sportlicher Integrität erwachsen ist, das Schach zu mehr als nur einem Spiel macht – zu einer Lebensschule.

2 Replies to “Berührt-geführt”

  • Sauter says:

    Sie berufen sich auf eine Regel. Wieso geben sie diese Regel nicht an, damit man diese im Regelwerk finden kann.
    Gruß

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