Wer auf Brettspiele steht, am dem ist mit Sicherheit auch Backgammon, eines der ältesten Brettspiele überhaupt, nicht vorbeigegangen. Und falls doch, dann erfahrt ihn nun alles Wichtige, was ihr wissen müsst.
Backgammon – der Aufbau des Spiels
Das Wichtigste von Backgammon (siehe auch Wikipedia) ist das Spielbrett, welches aus 24 Dreiecken besteht. Diese Dreiecke werden Zungen oder Points genannt und sind hälftig auf beiden Seiten aufgeteilt. Jeweils links und rechts gibt es in der Mitte der Points eine sogenannte Bar, die wiederum das Outer-Board auf der einen Seite, von dem Home-Board auf der anderen Seite abgrenzt.
Ihr spielt mit jeweils 15 weißen und 15 schwarzen Steinen und müsst diese auf festen Orten auf dem Spielbrett platzieren. Schaut euch hierfür am besten das Bild an, damit ihr wisst, wie ihr eure Steine platzieren müsst und euch selbst ein Bild vom Spielbrett von Backgammon machen könnt. Wichtig ist jedoch, dass es sich hierbei um keine feste Regelung handelt. Ihr könnt sowohl in den Farben variieren, als auch die Anordnung, wo das Heimfeld liegt, oder wie die Zugrichtung aussieht.
Ein Spielbrett ist jedoch nicht alles, was eine gelungene Partie Backgammon voraussetzt. Auch ein sechsseitiger Würfel ist von Nöten.
Backgammon Anleitung verloren?
Daten & Fakten
Alter: | Ab 8 Jahren |
Spieldauer: | 20 bis 30 Minuten |
Spieler: | 2 Spieler |
Kategorie: | Würfelspiel, Brettspiel |
Ersterscheinung: | 12. Jahrhundert v. Chr |
Verlag: | unbekannt |
Ihr wollt gewinnen?
Wer die Partie Backgammon gewinnen möchte, muss alle seine Steinchen in das Heimfeld zurückbringen und sie dann mit dem Würfel „hinauswürfeln“. Euer Ziel ist es, keine Steine mehr auf dem Spielbrett von Backgammon zu haben, dann gehört der Sieg euch! Doch wie gewinnt man eigentlich? Genau das möchten wir euch im nachfolgenden Abschnitt ein wenig näher bringen, indem wir euch mehr über den Beginn des Spiels und den Verlauf von Backgammon erzählen.
Das Spiel beginnt
Kommen wir zum spannenden Bart der Backgammon-Partie. Jeder Spieler verwendet für seinen ersten Wurf des Brettspiels nur einen Würfel. Wie in jedem typischen Gesellschaftsspiel fängt auch in Backgammon anschließend derjenige mit der höchsten Wurfzahl an. Vorgerückt wird nun um die Zahl auf dem Würfel und als schönes Extra auch um jene Augenzahl des Gegnerwurfes. Nachdem dieser erste Wurf getan ist, wird anschließend mit zwei Würfeln gewürfelt.
Steine setzen
Grundsätzlich setzt ihr in Backgammon immer eure Steine entsprechend der Augenzahlen, die auf den Würfeln zu sehen sind. Wichtig hierbei ist jedoch, dass ihr nicht einfach beispielsweise 4 und 6 zusammenrechnet und dann 10 setzt, sondern die Würfel einzeln bedient. Das bedeutet, dass ihr theoretisch unterschiedliche Steine ziehen könnt, einmal 4 und einmal 6. Es ist jedoch auch erlaubt, nur einen Stein zu setzen. Auch die Reihenfolge der beiden Würfe ist nicht von Bedeutung und kann von euch entschieden werden.
Backgammon – Wohin mit den Steinen?
Jetzt wisst ihr zwar, wie viele Steine ihr setzen dürft und auch wann … doch wohin müsst ihr denn mit den guten Dingern? Wie wir bereits wissen, ist es euer Ziel, die Steine ins Heimfeld zurückzubringen. Das bedeutet, dass ihr die Steine über das gegnerische Außenfeld zu eurem eigenen Reich ziehen müsst. Ihr könnt dabei einen Stein nicht auf Felder setzen, die schon zwei oder mehreren Steinen des Gegners eine Obhut bieten.
Es kommt natürlich auch immer darauf an, dass euer Zug zulässig ist und das ist nicht je nach Wurf leider nicht immer möglich. Könnt ihr nicht beide Ziffern ziehen, weil euch die Möglichkeiten fehlen, so müsst ihr zwangsweise einen auslassen. Doch welchen? Immer der höchste Wurf muss gezogen werden, sofern ihr euch entscheiden müsst. Sollte gar kein Zug möglich sein, so setzt ihr diese Runde ganz einfach aus und verschiebt eure Steine überhaupt nicht und müsst dies auch nicht nachholen.
Die besonderen Würfe
Was wäre ein Backgammon ohne die besonderen Würfe in Form von Pasch und Co. Somit gibt es natürlich einige Sonderregelungen in Bezug auf diese speziellen Situationen, die wir euch nicht vorenthalten möchten. Da hätten wir einmal den Pasch, was so viel heißt, dass ihr zwei gleiche Zahlen würfelt (beispielsweise 4 und 4). Ist dies der Fall, so zieht ihr mit euren Steinen die doppelte Anzahl. In unserem Beispiel wären das vier Züge mit jeweils 4, 4, 4 und noch mal 4.
Solltet ihr mit eurem Stein auf ein Feld ziehen wollen, auf dem schon ein Steinchen des Gegners liegt, so kommt die Regelung Schlagen zum Einsatz. Das passiert einerseits, wenn ihr auf dem Feld landet, wo der Gegner seinen Stein hat, aber auch dann, wenn ihr nur kurz einen „Zwischenstop“ auf dem Feld macht.
Ist ein Stein geschlagen, so kommt er in die Mitte des Spielbretts, genau hierfür ist die sogenannte Bar gedacht. Jetzt wird es richtig fies, denn euer Gegner, deren Stein ihr geschlagen und in der Bar abgesetzt habt, muss nun dafür sorgen, diesen Stein wieder zu bekommen. Das bedeutet, dass er so lange keine weiteren Steine setzen darf, ehe er nicht alle Steine in der Bar wieder zurück auf das Spielfeld geholt hat.
Möchte ein Spieler seinen Stein oder seine Steine in der Bar zurückholen, so würfelt er bei seinem Zug ganz normal. Die Steine werden dann jedoch passend zur Augenzahl in das Gegner-Heimfeld gesetzt. Bei einer 3 und 6 müsste er somit einen Stein auf das 3. oder eben 6. Feld setzen, vom Blickwinkel her in der eigenen Spielrichtung.
Unzulässiges Würfeln beim Backgammon
Sofern ein Würfel oder sogar beide beim Würfeln nicht glatt auf dem Brett bzw. Boden ankommen, so müsst ihr mit beiden Würfeln noch mal neu würfeln. Das gilt beispielsweise, wenn ein Stein umgangssprachlich kippelt. Wichtig ist außerdem was passiert, wenn euer Gegner einen Zug gemacht hat, der für Backgammon jedoch nicht zulässig war. Ihr habt dann selbst die Wahl, ob ihr darauf besteht, dass der Gegner einen „legalen“ Zug machen muss. Es bleibt jedoch euch überlassen, ob ihr darauf besteht, oder auf dieses Recht verzichtet. Möglicherweise wäre es nämlich für euch von Nachteil, wenn ihr dem Gegner nochmals einen legalen und vielleicht für ihn sehr guten Zug ermöglicht, wenn es nicht unbedingt sein muss.
Ihr müsst euch entschieden haben, bis ihr selbst würfelt. Habt ihr euch erstmal entschieden zu Würfeln, dann verfällt euer Recht und der „illegale“ Zug des Gegners gilt als in Ordnung und kann nicht mehr angefochten werden.
Das finale Auswürfeln
Sind eure Backgammon-Steine erstmal alle 15 im Heimfeld angekommen, so geht es mit dem Auswürfeln los. Ihr könnt eure Steine aus eurem Heimfeld wegziehen, wenn sie über das letzte eigene Heimfeld mit „null“ gezogen sind. Sofern ein Stein nicht direkt mit einem Wurf ausgespielt werden, so müsst ihr ihn direkt ins Heimfeld ziehen.
Kann der Wurf nicht gezogen werden, weil noch Steine auf dem Feld sind, dann wird der höchste Stein ausgespielt. In dieser Hinsicht müsst ihr jedoch beachten, dass es nicht möglich ist, eure Augenzahl zu splitten. Das heißt, wenn ihr eine 5 und eine 4 habt, könnt ihr nicht einmal 3 und einmal 6 ziehen, sondern müsst wirklich 5 und 4 ziehen.
Erklärvideo
Veröffentlicht am 4. November 2013. Letztes Update vom 18. Dezember 2022 durch Spielregeln.de